12. Meisterschaftsspiel Herren - Trimmis bleibt stabil
29 Jan 2023Trimmis bleibt stabil
Dank eines 6:5 Sieges nach Verlängerung gegen Widnau bleiben die Flyers drittklassig. Es war ein hartes Stück Arbeit. Die Gators haben Moral gezeigt.
von Andri Nay
Zum zweiten Mal in dieser Saison stand am vergangenen Wochenende das Rheintal-Derby an. Das Hinspiel gewannen die Gators aus Widnau zu Hause knapp mit 5:4. Jetzt ging es in der Doppelturnhalle in Egg aber nicht um weniger als um den Abstieg. Nur ein Sieg würde den St. Gallern reichen, um weiterhin eine Chance zu haben, die Klasse zu halten. Trimmis benötigte wiederum einen Sieg, um den Ligaerhalt frühzeitig zu sichern.
«Rambo» über links
Entsprechend nervös begann die Partie dieses Duells zwischen dem Letzten und Zweitletzten in der Tabelle. Trimmis hatte mehr den Ball, wusste aber nicht viel damit anzufangen. Widnau lauerte auf Konter und schloss diese immer wieder gefährlich ab. Dann hatte Sean «Rambo» Philipp eine Idee: Er stach nach vorne und erarbeitete mittels eines klugen Doppelpassspiels den Flyers eine Überzahl auf der linken Seite.
Der Ball fand schliesslich den allein vor dem gegnerischen Tor stehenden Livio «Sniper» Tönz, der das Zuspiel eiskalt zum 1:0 verwertete. Nur schade, war die Führung nur von kurzer Dauer. Ein hergeschenkter Freistoss wenige Meter vor dem Trimmiser Tor resultierte zum 1:1. Mit diesem Stand ging es in die erste Drittelspause.
«Good vibes only»
Spielercoach Silvan «Gönzi» Schüpfer war zufrieden mit dem Gezeigten. «Wir haben sie im Griff. Good vibes only», meinte er in der Kabine. Doch mit der guten Stimmung war es schnell vorbei. Kaum hatte das zweite Drittel begonnen, musste der Trimmiser Torhüter Damian «die Katze» Menig erneut hinter sich greifen. Verteidiger Maurus «Tänni» Tannò lenkte den Ball unglücklich ins eigene Tor.
Dieses Eigentor verunsicherte die Flyers. Nach einem Fehlpass von Ricardo «Bürki» Bürki konnte ein Widnauer Stürmer allein auf das Trimmiser Tor zulaufen. Nur noch mit einem Foul konnte ihn die Flyers-Verteidigung stoppen. Konsequenz: Penalty. Seelenruhig verwertete der Widnauer Routinier: Er düpierte «die Katze» Menig, indem er zuerst rechts antäuschte, dann aber doch links einnetzte.
Auftritt des «Wolf of Trimmis»
Wenn nichts mehr klappt, hilft oftmals die Routine. Und die hat «Gönzi». Kurz vor Drittelsende schoss er aus spitzem Winkel das Anschlusstor. Mit einem 3:2 ging es in die Kabine. Und dort kam dann der Auftritt von Chris «the Wolf» Hediger. «The Wolf» hielt eine feurige Ansprache, welche die Flyers so sehr aufheizte, dass sie es nicht mehr auf den Holzbänken aushielten. Sie wollten wieder raus aufs Feld und den Match drehen.
Das taten sie dann auch: Silvan «Säfa» Seifert netzte zuerst im «Sash»-Stil Backhand ein. Kurz darauf war es der junge «Bürki», der den Ball ins Lattenkreuz hämmerte und damit seinen Fehler aus dem Mitteldrittel ausbügelte. Nun hatten die Flyers alles im Griff: Remo «Schröfi» Schrofer sorgte nach einer schönen Kombination der ersten Trimmiser Sturmlinie für den Zweitorvorsprung.
Da war doch noch was
Wer Trimmis kennt, der weiss: Ohne Drama geht es nicht. Widnau bäumte sich in den Schlussminuten auf. Mirakulös verwertete ein Gators-Stürmer ein hohes Zuspiel in den Strafraum, indem er den Ball mit der Brust runternahm und ihn volley ins Lattenkreuz beförderte. Trimmis war geschockt: Nun ging gar nichts mehr. Erneuter Fehlpass im Aufbauspiel. Ein Widnauer schnappt sich den Ball und traf mit einem Schuss aus dem Halbfeld. 5:5 nach 60 Minuten.
«Gönzi» trommelte die Spieler zusammen. «Ruhig bleiben, noch ist nichts verloren», sagte er. Weiter gings. Zwei Minuten waren in der Verlängerung gespielt, als sich Mauro «Golden Boy» Niederdorfer durch die Widnauer Abwehrreihen schlängelte. Aus fünf Metern zog er ab. Via Latte landete der Ball im Netz. Mit diesem goldenen Treffer war klar: Trimmis verbleibt auch in der nächsten Saison in der dritten Liga. Schade nur, dass Widnau absteigt:
die Rheintal-Derbies waren eine Klasse für sich.