4. Meisterschaftsspiel Herren - Sie kamen, sahen und verloren knapp
08 Okt 2022Sie kamen, sahen und verloren knapp
Gegen den Tabellenführer aus Meilen sah es lange Zeit nach einer klaren Niederlage aus. Am Schluss hätten die Flyers aber zumindest einen Punkt verdient gehabt.
von Andri Nay
4:5 stand es auf der Anzeigetafel in der Sporthalle Metten in Pfäffikon Zürich. Die Spieler von Meilen lagen sich in den Armen und feierten den vierten Sieg im vierten Spiel. Die Erleichterung war gross, denn sie wussten: Dieses Spiel hätte auch kippen können. Ja, kippen müssen.
Stau auf der A13
Die Vorbereitung war nicht ideal. Der Unihockeygott meinte es nicht gut mit den Trimmisern und staute am Samstagmorgen die A13. So trudelten die letzten Flyers erst wenige Minuten vor Spielbeginn in Pfäffikon ein. «Das ist jetzt alles egal», schwor Captain Nicolas «the General» Boner das Team ein. «Volle Konzentration!»
Nix Konzentration, die Flyers verschliefen die Startminuten. Der Gegner aus Meilen überrannte sie regelrecht. Das 0:1 kombinierten die Herren von der Zürcher Goldküste fast ohne Gegenwehr. Der zweite Treffer war unglücklich; ein Holperball überraschte Flyers-Goalie Dominik «the cat» Hofer, und das dritte Tor folgte postwendend. Nach fünfzehn Minuten sah es nach einem ungemütlichen Nachmittag für die Trimmiser aus.
Routinier nimmt Fahrt auf
Da hilft es, wenn man ein erfahrener Spieler wie Dario «Kellerinho» Keller in seinen Reihen hat. Er weiss, dass ein 0:3-Rückstand im Unihockey nichts ist. Der Schiedsrichter pfiff einen Freistoss in aussichtsreicher Position. Kellerinho hätte eigentlich wechseln sollen, doch sieht, dass die Mauer der Lions nicht steht. Er setzt den Ball und snipert ihn aus spitzem Winkel unten links in die Maschen.
Dieses Tor war der Wachmacher. Jetzt kamen die Bündner plötzlich zu Chancen und Meilen geriet ins Schwitzen. Bang! Schon musste der Zürcher Goalie erneut hinter sich greifen - Remo «Schröfi» Schrofer schloss eine schöne Kombination der ersten Trimmiser Sturmlinie ab. Doch: Der Unparteiische liess das Tor nicht zählen, er hatte das Spiel bereits zuvor unterbrochen.
Torpremiere für Jungspunt
Zu Beginn des zweiten Drittels machten die Flyers das Spiel. Umso bitterer das frühe 1:4 durch einen schnell ausgetragenen Tempovorstoss der Lions. Erneut war es danach Kellerinho, der das Gegentor kalt liess. Oder besser gesagt: heisslaufen liess. Er umkurvte das Meiler Tor und fand im hohen Slot den freistehenden Riccardo «Bürkli» Bürkli. Der Jungspunt verwertete zum 2:4 und traf damit erstmals für Grün-Weiss.
Nun war aber Meilen wieder am Zug: 2:5. Bitter! So kommen die Trimmiser nicht ran. Oder doch? Andri «Nätscha» Nay fasst sich ein Herz und trifft aus sieben Metern ins Lattenkreuz. Mit diesem Mutmacher ging es in die letzte Drittelspause.
«Pass für Pass»
«Macht es jetzt wie Nätscha und haut den Ball einfach rein», meinte Coach Gönzi in der Kabine. Routinier Keller erinnerte die Mannschaft: «Wir haben noch genug Zeit. Wir gehen Angriff für Angriff, Pass für Pass, Tor für Tor.» Mit einem animalischen Schlachtruf kehrte die Mannschaft aufs Spielfeld zurück.
Nun war Trimmis überlegen. Das resultierte in einem erneuten Tor von Nätscha – ein Handgelenkschuss ins linke, untere Eck als Folge eines Fehlpasses der Lions. Noch ein Treffer und zumindest der Weg in die Verlängerung wäre gesichert. Die Flyers rannten an und Torhüter Hofer wehrte – teils spektakulär – die gegnerischen Vorstösse ab. Auch eine letzte Schlussoffensive führte jedoch nicht zum Ausgleich.
Vom Ersten zum Letzten
Trotz couragiertem Auftritt nahmen die Trimmiser keine Punkte mit nach Hause. Weil die hinter ihnen liegenden Teams jedoch ebenfalls verloren, bleiben sie auf dem sechsten Tabellenplatz. Am Sonntag spielt die Mannschaft auswärts gegen die noch punktlosen Gators in Widnau. Da müssen drei Punkte her. Come on you Flyers!