5. Meisterschaftsspiel Herren - Die Flyers sind im Loch, aber es gibt einen Lichtblick
31 Okt 2021Nach dem Penaltysieg gegen Herisau am 3. Oktober sah die Flyers-Welt noch in Ordnung aus. Doch der Schein trog. Denn die Flyers schenkten schon damals im letzten Drittel einen Viertorevorsprung her – bevor sie dann im Shootout doch noch reüssierten. Jetzt im Nachhinein zeigt es sich: Dieses letzte Drittel war der Anfang einer Negativserie. Am 17. Oktober reisten die Flyers zu acht (!) nach Herisau und verloren dort satte 14:0 gegen Heiden. Der Ärger war gross – nicht unbedingt wegen der Niederlage, sondern weil nur so wenige Spieler an den Match kamen.
Eine Antwort musste folgen. Und dies gegen UHC Tägerwilen in der Dreifachturnhalle Tägerwilen letzten Sonntag. Die Vorzeichen stimmten positiv: 13 Flyers reisten ins Thurgau. Die Mannschaft startete dann auch gut ins erste Drittel und kreierte einige Chancen. Doch auch Tägerwilen war von Anfang an bereit – es entwickelte sich ein Kampf auf Augenhöhe. Tägerwilen reüssierte allerdings zuerst und doppelte danach gleich nach. 2:0 zur Drittelspause. Gerade in der Defensivbewegung machten es die Flyers den Thurgauern schlicht zu einfach.
Und das änderte sich leider nicht im zweiten Drittel: Nein, es wurde nur noch schlimmer. Immer wieder brachen die Thurgauer durch den Defensivverbund der Flyers durch. Trimmis offenbarte gerade im Zentrum grosse Lücke. Tägerwilen nutze das schamlos aus. Eins, zwei, drei, vier Tore hauten sie an Flyers-Goalie Damian Menig vorbei ins Netz. 6:0 stand es zwischenzeitlich. Sind die Flyers jetzt gebodigt? «Nein», sagte sich Captain Sascha «Säsch» Riedi. In Captain-Manier riss er das Ruder an sich und sorgte auf Pass von Nicolas Boner und Dario Keller für das 6:1 zur zweiten Pause.
Spielertrainer Keller gefiel das Gezeigte der Trimmiser überhaupt nicht. Gerade die Zuteilung der Center und Flügelspieler sei schwach gewesen, vermittelte er der Mannschaft in der Kabine. Keller sagte aber auch: «Noch ist gar nichts verloren, weiter geht’s!» Und so bewiesen die Männer in Graugrün doch noch, dass sie eigentlich viel besser Unihockey spielen könnten. Im letzten Drittel dominierten sie Tägerwilen weitgehend. Aber wieder scheiterten sie zu oft am Torhüter der Thurgauer und kassierten im Gegenzug ein Tor. Einzig Andri «Nätscha» Nay traf für die Trimmiser - mit gütiger mithilfe von Sturmpartner Sandro Loretz, der den Schuss entscheidend mit dem Knie ins Tor ablenkte. Tägerwilen traf zum Schluss in doppelter Unterzahl noch ins leere Tor zum 8:2.
Der Blick auf die Tabelle ist ernüchternd: Die Flyers sind ganz zuunterst gelandet. Letzter Platz mit fünf Punkten und einem Torverhältnis von minus 16. Dennoch war Tägerwilen ein Lichtblick: Genug Flyers waren am Match - jetzt müssen sie nur noch besser zusammenspielen. So wie sie es zeitweise im letzten Drittel taten. Und so geht es bereits am Sonntag 7. November weiter. Gegen Leader Wängi in Widnau. Da wird eine Reaktion erwartet: Verloren ist in dieser ausgeglichenen Gruppe* nämlich noch gar nichts. Let’s Go Flyers!
*Tägerwilen liegt mit einem Punkt Vorsprung auf Rang 4. Die Flyers sind aufgrund des Torverhältnisses punktgleich mit Herisau und Wyland auf dem letzten, achten Platz.